Neue Krebstherapie

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Gynäkologische Krebserkankungen

Überblick

Unter die gynäkologischen Krebserkrankungen fallen Tumore der weiblichen Geschlechtsorgane. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen dabei Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs sowie Gebärmutterkörperkrebs. Gynäkologische Krebsarten bleiben oft lange unentdeckt, da Patienten nur unter scheinbar harmlosen Beschwerden leiden. Eierstockkrebs rangiert nur auf Platz fünf aller Krebserkrankungen bei Frauen, zeichnet aber am öftesten als Todesursache verantwortlich. Die Tumore und Krebsgeschwülste befallen die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale der Frau. Insgesamt existieren sechs verschiedene gynäkologische Krebserkrankungen. Neben den eingangs erwähnten Formen existieren auch noch die Varianten Scheidenkrebs, Vulvakrebs und Brustkrebs.

 

Wer sind Risikopatienten?

Beim Gebärmutterhalskrebs (der medizinische Begriff hierfür lautet Zervixkarzinom) zählen folgende Aspekte zu den Risikofaktoren: langjährige Einnahme der Pille, viele Schwangerschaften, Konsum von Tabak, häufig wechselnde Sexualpartner, eine Einschränkung der Immunabwehr (zum Beispiel durch HIV) genitale Infektionen wie Herpes oder Chlamydien.

Beim Gebärmutterkörperkrebs spielen eher Faktoren eine Rolle, die den Östrogeneinfluss auf die Schleimhaut der Gebärmutter begünstigen, also Fettleibigkeit, Kinderlosigkeit, Strahlenbehandlungen, frühe Regelblutung, lange Einnahme von ausschließlich östrogenhaltigen Hormonpräparaten, chronische Erkrankungen wie Zucker (Diabetes mellitus) oder Bluthochdruck und auch ein spätes Eintreten der Wechseljahre.

Eierstockkrebs (der medizinische Begriff hierfür lautet Ovarialkarzinom) wird begünstigt durch ein junges Alter bei der ersten Regelblutung, Kinderlosigkeit, ein höheres Alter, eine erbliche Vorbelastung (zum Beispiel wenn Mutter oder Schwestern an Brust- beziehungsweise Eierstockkrebs erkrankten) und durch ein hohes Alter beim Einsetzen der Wechseljahre.

 

Was sind die Symptome?

In vielen Fällen kommen die oben aufgeführten Krebsarten ohne Schmerzen, aber auch ohne Vorwarnung auf einen zu. Gibt es Frühsymptome, fallen diese in der Regel unspezifisch aus. Erkennen lassen sich die Erkrankungen nur in begrenztem Maße. Viele der folgenden Symptome erscheinen auf den ersten Blick harmlos, können aber auf einen Krebstumor hinweisen. In jedem Fall sollte es als Anlass genommen werden, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren.

Geschwollene Beine können auf Eierstockkrebs hinweisen, denn die Erkrankung stört das Lymphabfluss-System. Zwischenblutungen können auf harmlose Zysten hinweisen aber auch mit Gebärmutterhalskrebs zusammenhängen. Blutiger Ausfluss kann mit Gebärmutterschleimhautkrebs oder Gebärmutterhalskrebs zu tun haben. Zu den weiteren Symptomen von gynäkologischen Krebserkrankungen können Übelkeit, häufiger Harndrang, Bauchschmerzen samt Blähbauch, Appetitlosigkeit sowie Müdigkeit zählen.

 

Was sind die Stadien, wie verändert sich der Körper?

Vorbeugend lässt sich gegen die gynäkologischen Krebserkrankungen nur wenig tun. Eine sogenannte HPV-Impfung kann für einen gewissen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs sorgen. Diese Impfung wird in jungen Jahren verabreicht. Experten raten deshalb dazu, dass Frauen aktiv jegliche Veränderungen an ihrem Körper beobachten. Beim Gebärmutterhalskrebs beispielsweise kann es zu Kontaktblutungen beim Geschlechtsverkehr kommen. Für die Erkrankung zeichnet fast immer eine Infektion mit sogenannten Humanen Papillomaviren (HPV) verantwortlich. Oft sind diese harmlos, nur bei einer chronischen Infektion kommt es in seltenen Fällen zu Gewebeveränderungen. Werden diese nicht behandelt, können sie zu Krebs führen.

 

Wie gut sind die Heilungschancen?

Besonders gute Heilungschancen sind gegeben, sollte der Krebs früh erkannt werden und eine zeitnahe Behandlung durch einen Arzt erfolgt. In Deutschland kann jede Frau ab 20 Jahren jährlich eine sogenannte gynäkologische Krebsfrüherkennung in Anspruch nehmen. Die Untersuchungen sind normalerweise nicht mit Schmerzen verbunden und auch nur wenig aufwändig. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Maßnahme.

 

Wie sollten sich Krebspatienten ernähren?

Generell wird bei allen gynäkologischen Krebserkrankungen zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil angeraten.

 

An wen können sich Betroffene und Angehörige wegen Informationen und zur seelischen Fürsorge wenden?

http://frauenklinik.charite.de/behandlung/gebaermutterkoerperkrebs/nachsorge_und_seelische_gesundheit/

 

Wie wird die Erkrankung behandelt? – Aktuelle Behandlungsmethoden

Bei der Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt wird ein Abstrich gemacht. Er informiert jedoch nur über Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen. Andere etwaige gynäkologische Tumorerkrankungen bleiben bei der spezifischen Untersuchung im Verborgenen. Da den meisten Krebserkrankungen praktisch nicht vorgebeugt werden kann, kommt der Früherkennung und der Vorsorge eine immens wichtige Rolle zu. Dadurch wird das Risiko zumindest gesenkt. Wie bei den meisten anderen Krebserkrankungen auch, kommen zur Behandlung Operationen, Chemotherapien und Strahlentherapien zum Einsatz.

 

Alternative Behandlungsmethoden (Gibt es ergänzende, alternative Behandlungsmethoden?)

Behandlungsmethode des Experten Dr. Puttich

 

Therapieentscheidung

Zumeist wird bei einem Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) zu einer angepassten Kombination aus Operation und adjuvanter Chemotherapie geraten, die an das jeweilige Stadium angepasst ist. Bei den anderen Varianten ist ebenfalls eine Operation unabkömmlich, teilweise auch eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie.

 

Operation

Im Rahmen der Operation kommt es zur Sicherung der Diagnose und einer genauen Bestimmung des Stadiums. Der gesamte Unterleib wird auf Krebs gescannt. Für eine histologische Beurteilung werden Gewebeproben entnommen. Im Fokus der Operation steht vorrangig die Entfernung aller Krebsgeschwüre. Um sicherzustellen, dass keine Krebszellen im Organismus verbleiben, werden standardmäßig auch Eierstöcke und Eileiter, Gebärmutter, das große Netz und die Lymphknoten entfernt. In manchen Fällen kann auch die Entfernung eines Teiles des Darms notwendig werden. Eine andauernde Fertilität kann nur bei einem gesicherten Frühstadium gewährleistet werden.

 

Chemotherapie

Nach der Operation erfolgt standardmäßig eine platinhaltige Chemotherapie (Eierstockkrebs). Bei einem serös papillärem und klarzelligem Endometriumkarzinom wird seit geraumer Zeit eine adjuvante Chemotherapie eingesetzt.

 

Strahlentherapie

Höhere Stadien des Gebärmutterkörperkrebs sehen eine Strahlentherapie vor. Je nach histologischem Befund ist nach der Operation von Gebärmutterhalskrebs eine Strahlentherapie oder Radiochemotherapie nötig.

 

Neuere Behandlungsansätze

Bei Eierstockkrebs können ältere Patientinnen seit dem Jahr 2011 auf eine Antikörpertherapie setzen, insofern ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit vorliegt. Der Angiogenesehemmer bindet an Wachstumsfaktoren des Tumors und verhindert somit die Neubildung von Blutgefäßen, die für die Versorgung des Tumors mit Sauerstoff und Nährstoffen zuständig sind.

 

Klinische Studien

https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hpv-impfung.php

 

Hilfreiche Links

http://www.krebsgesellschaft-nrw.de/b_vorbeugung_vorsorge/b_frueherkennung/h_vorsorgeplan

http://www.onmeda.de/selbsttests/vorsorgeplaner.html

 

Statistiken

Dank der Einführung der jährlichen Früherkennungsuntersuchung sind die Zahlen von Gebärmutterhalskrebs deutlich zurückgegangen. Laut Zahlen der Gesellschaft des epidemiologischen Krebsregisters wurde im Jahr 2011 bei 4665 Frauen die Diagnose gestellt. Bei den anderen gynäkologischen Krebsarten sind deutlich mehr Patientinnen zu beklagen. Im gleichen Jahr erkrankten 7530 Frauen an Eierstockkrebs, 11.010 mussten sich damit auseinandersetzen, dass sie an Gebärmutterkörperkrebs leiden.

Gebärmutterhalskrebs rangiert in Deutschland auf Rang 10 aller Krebserkrankungen der Frau, Gebärmutterkörperkrebs auf Rang 4, Eierstockkrebs auf dem fünften Platz. Die mittleren Erkrankungsalter finden sich allesamt der 50-Jahre-Grenze.