Neue Krebstherapie

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Neue Krebstherapie

Nieren- und Blasenkrebs

Überblick

Unter urologischen Krebserkrankungen versteht man zum Beispiel den Nierenzellkrebs und den Harnblasenkrebs. Ein bösartiger Nierentumor kommt relativ selten vor und zeichnet nur für ein bis zwei Prozent aller bösartigen Tumore verantwortlich. Das Nierenzellkarzinom hat seinen Ursprung in den proximalen Tubuluszellen (Epithelzellen).

Blasenkrebs bezeichnet bösartige Geschwülste, die von der Harnblase ausgehen. Ein großer Teil der Erkrankungen geht von der inneren Schleimhaut, dem sogenannten Urothel, aus. An Harnblasenkrebs sterben im Jahr rund 4000 Menschen in Deutschland. Männer sind rund dreimal so oft betroffen wie Frauen.

 

Wer sind Risikopatienten?

Insbesondere der Konsum von Tabak und das Passivrauchen gelten als große Risikofaktoren für eine Erkrankung an Nierenkrebs. Vor allem bei Frauen machen Wissenschaftler einen Zusammenhang mit Übergewicht aus. Bei den Männern hingegen scheint die Verteilung des Fetts eine Rolle zu spielen. Der Konsum von Alkohol erscheint ebenfalls kritisch. Eine gesicherte Annahme als Risikofaktor ist die unkontrollierte Einnahme von phenacetinhaltigen Schmerzmitteln, das Nierenschäden nach sich zieht. Die Präparate werden heute allerdings nicht mehr verwendet. Als mögliches Krebsrisiko gelten auch Umwelteinflüsse. Wer sich zum Beispiel des Berufs wegen nierenschädigenden Substanzen aussetzt – dazu zählen Halogenkohlenwasserstoffe und Cadmium – erhöht das Risiko einer Erkrankung. Eine Krebsentstehung wird auch durch eine chronische Niereninsuffizienz begünstigt.

Als große Ursache für die Entstehung von Blasenkrebs werden chronische Entzündungen ausgemacht. Dazu zählen zum Beispiel auch Parasiteninfektionen. Ähnlich wie beim Nierenkrebs ist auch hier das Rauchen ein erheblicher Risikofaktor. Als weitere wichtige Punkte gelten künstliche Süßungsmittel, abwehrunterdrückende Medikamente, das Aussetzen an Strahlung sowie die Aufnahme bestimmter chemischer Substanzen.

 

Was sind die Symptome?

Gerade in den frühen Stadien macht sich das Harnblasenkarzinom kaum in Beschwerdenform bemerkbar. 80 Prozent der Erkrankten finden Blutspuren im Urin (Hämaturie), zudem kann er dunkel eingefärbt sein. Häufiger Harndrang (Pollakisurie) ist nicht unüblich, oft erfolgt jedoch nur die Entleerung einer geringen Menge an Urin. Alle Symptome können auf Harnblasenkrebs hinweisen, aber auch Anzeichen für eine andere Erkrankung im Harnblasen- und Nierensystem sein. Dazu zählt zum Beispiel eine bakterielle Harnwegsinfektion. Aufschluss ohne Zweifel kann nur der Besuch eines Urologen liefern.

Nur noch selten finden sich beim Nierenkrebs Symptome wie Blut im Harn, Schmerzen in der Seite oder ein Tumor in der Flanke, der sich deutlich ertasten lässt. In einem Prozent der Fälle bildet sich im linken Hoden des Mannes eine symptomatische Varikozele, sollte der Tumor in die linke Nierenvene einbrechen. Allgemeine Symptome wie bei allen Tumorerkrankungen sind nicht unüblich. Zu ihnen zählen Müdigkeit, Fieber und der Verlust von Gewicht.

 

Was sind die Stadien, wie verändert sich der Körper?

Die Tumore beim Nierenkrebs entstammen dem Funktionsgewebe des Organs. Am öftesten entsteht das konventionelle Nierenzellkarzinom, auch als klarzelliges Karzinom bekannt. Darüber hinaus existieren auch das das chromophile (papilläre), das chromophobe und am seltensten das Ductus-Bellini-Karzinom (Sammelrohrkarzinom), welches allerdings besonders aggressiv ist. Zu den malignen Prozessen bei einer Erkrankung an Nierenzellkrebs zählt die Ausbildung von Metastasen.

Harnblasenkrebs in frühen Stadien lässt eine erfolgversprechende Behandlung zu, so denn der Tumor noch nicht in die Muskulatur des Organs eingewachsen ist. Hat das Krebsgewebe bereits tiefere Schichten der Blasenwand erreicht und angegriffen? Darin liegt das entscheidende Kriterium. Auch Tumore in fortgeschrittenem Stadium lassen sich behandeln, die Erfolgsaussichten sinken in diesen Fällen jedoch. Je nach Krankheitsbild unterscheidet man drei Stadien beim Blasenkrebs: der nicht muskelinvasive Blasenkrebs, der muskelinvasive Blasenkrebs und der metastasierende Blasenkrebs.

 

Wie gut sind die Heilungschancen?

Bei einem Nierenkarzinom fällt die Prognose oft relativ günstig aus. Denn zumeist können die Tumore in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Wie bei allen Krebsarten auch, bestehen bei urologischen Krebserkrankungen gute Heilungschancen wenn die Erkrankung früh bemerkt wird. Umfangreiche Programme der gesetzlichen Krankenkassen widmen sich der Krebsfrüherkennung. Für Mitglieder in einer der gesetzlichen Krankenkassen ist die Teilnahme an einer Untersuchung der Prostata und der äußeren Genitalien ohne weitere Kosten verbunden.

Auch beim Blasenkrebs spielt die frühe Entdeckung eine wichtige Rolle und hebt die Heilungschancen besonders an. Hat sich die Krankheit samt Metastasen schon ausgedehnt, ist zumeist keine Heilung mehr möglich.

 

Wie sollten sich Krebspatienten ernähren?

Statistiken besagen, dass der häufige Verzehr von Obst einen leicht schützenden Effekt vor Blasenkrebs bietet. Wie genau diese Schutzwirkung funktioniert, ist bisher aber weitgehend ungeklärt. Bislang ist auch der Effekt von Vitamin E nicht belegt, er taucht jedoch in der Literatur regelmäßig auf.

 

An wen können sich Betroffene und Angehörige wegen Informationen und zur seelischen Fürsorge wenden?

https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/042_hilfen_fuer_angehoerige.pdf

 

Wie wird die Erkrankung behandelt? – Aktuelle Behandlungsmethoden

Blasenkrebs ist in einem frühen Stadium operabel, im Anschluss erfolgt in der Regel eine medikamentöse Spülbehandlung der Blase (Instillationstherapie). Auch beim Nierenzellkarzinom wird der Tumor chirurgisch entfernt. Bei vorangeschrittenen Stadien (2 bis 4) erfolgt oft die Entfernung der ganzen Niere mit Nebenniere.

 

Alternative Behandlungsmethoden (Gibt es ergänzende, alternative Behandlungsmethoden?)

Behandlungsmethode des Experten Dr. Puttich

 

Therapieentscheidung

Welche Therapie angewendet wird, ist beim Blasenkrebs von der Ausbreitung und der Lage abhängig. Ähnlich gelagert ist der Fall beim Nierenkrebs.

 

Operation

Ist der Blasenkrebs noch nicht in den Muskel eingewachsen, ist es möglich ihn per Operation durch die Harnröhre zu entfernen. Dabei kommt ein Endoskop zum Einsatz. Der medizinische Fachbegriff für den Eingriff lautet transurethrale Resektion. Weil eine hohe Neubildungsrate beklagt wird, schließt sich daran oft eine Instillationstherapie an. Mit einem Katheter wird ein Medikament in die Harnblase gespült. Es wirkt auf Schleimhaut und tumorgefährdete Bezirke ein, das Risiko einer Neubildung vermindert sich damit. Eine lebenslange Nachsorge ist üblich und notwendig. Als Alternative zur Radikaloperation stehen auch Strahlentherapie oder Radiochemotherapie als Optionen parat. Nach der Entfernung der Blase muss der Harn auf andere Weise aus dem Körper abgeleitet werden.

Liegt ein Nierenzellkarzinom ohne Metastasen vor, wird zu einer chirurgischen Entfernung des Tumors geraten. Bei späteren Stadien müssen auch Harnleiter und die umgebenden Fettgewebe und Kapseln chirurgisch entfernt werden. Eingewachsene Tumorzapfen werden mitreseziert, dabei kommt möglicherweise eine Herz-Lungen-Maschine bei Vorwachsen bis in den rechten Herzvorhof zum Einsatz.

 

Medikamentöse Therapie

Beim Nierenkarzinom hat sich die Therapie der fortgeschrittenen und metastasierten Variante in den letzten Jahren verändert. Mittels Medikamenteneinsatz können mittlerweile die Ergebnisse bei den betroffenen Patienten deutlich verbessert werden. Die früher übliche Immuntherapie spielt angesichts der Fortschritte der Medikamententherapie deshalb keine große Rolle mehr.

 

Neuere Behandlungsansätze

Neueste Erkenntnisse sehen auch andere Standards vor. Zu diesen neuen Aspekten zählen der Einzug der laparoskopischen radikalen Nephrektomie und nierenerhaltenden Teilresektion.

 

Klinische Studien

http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Nierenkrebs/nierenkrebs_node.html

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Nierenzellkrebs.128076.0.html

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Blasenkrebs.128077.0.html

 

Hilfreiche Links

http://www.urologenportal.de/1282.html

http://urologie.charite.de/klinik/leistungsangebot/tumortherapie/harnblasenkarzinom/

http://urologie.charite.de/klinik/leistungsangebot/tumortherapie/nieren_und_nebennierenkarzinom/

 

Statistiken

An Nierenzellkrebs erkrankten im Jahr 2011 insgesamt 9034 Männer und 5593 Frauen in Deutschland. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt laut Zahlen des Robert-Koch-Institutes bei 75 respektive 77 Prozent. Die Erkrankungsrate liegt beim männlichen Geschlecht fast doppelt so hoch wie bei Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei beiden Gruppen um die 70 Jahre herum.

Von Harnblasenkrebs waren im Jahr 2010 im Bundesgebiet rund 21.550 Männer und 7.240 Frauen betroffen, wie Zahlen des Robert-Koch-Institutes belegen. Männer weisen somit ein fast dreifach so hohes Risiko auf. Harnblasenkrebs liegt auf Rang fünf der meisten Krebsarten in Deutschland. Das Durchschnittsalter bei einer Erkrankung liegt bei Männern bei 72 Jahren, bei Frauen bei etwa 74 Jahren.